salzburg.orf.at
21.11.2000

Führerstand aus leicht brennbarem Kunststoff
Der Führerstand der Kapruner Gletscherbahn, bei deren verheerendem Brand 155 Menschen ums Leben kamen, war nicht - wie bisher vermutet - aus schwer brennbarem Material hergestellt, sondern aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Das berichtete Dienstagabend die ZiB1. Als Brandursache wird die Möglichkeit eines elektrischen oder mechanischen Defekts untersucht.

Schon bei 200 Grad Celsius entflammbar
Letzteres sei so vorstellbar, dass "irgendetwas reibt", bis Metallteile bis zur Rotglut erhitzt würden. Falls dann brennbares Material in der Nähe ist, könne das zum Ausbruch eines Feuers führen, so der Leiter der Kriminaltechnischen Zentralstelle (KTZ) des Innenministeriums in Wien, Volker Edlinger. Der Kunststoff des Führerstandes ist bereits bei etwa 200 Grad Celsius entflammbar.
Kriminalexperten, Untersuchungsrichterin und Staatsanwältin besprechen am Mittwoch die weitere Vorgangsweise bei den Ermittlungen zur größten Katastrophe der Zweiten Republik.

Analyse verlagert sich nach Wien
Das Wrack soll für weitere Untersuchungen aus dem Tunnel geholt werden. Bisher wird im Labor nach der Brandursache geforscht. Die Befund-Arbeiten im Tunnel wurden am Freitag abgeschlossen.
Vier KTZ-Mitarbeiter analysieren derzeit die an der Unglücksstelle in Kaprun gezogenen Proben. Nach wie vor geht es vor allem um die Suche nach der technischen Zündquelle, von der der verheerende Brand im Tunnel seinen Ausgang nahm.

Radlager und Bremsen im Visier
Als mögliche Zündquellen gelten Radlager und Bremsen. Und um diese Teile der Seilbahn genau untersuchen zu können, ist es notwendig, das Wrack aus dem Tunnel zu holen, sagt Edlinger.
Für das Treffen der von Kriminaltechnikern, Staatsanwältin und Untersuchungsrichterin prophezeite er: "Das wird bei der Besprechung morgen ein wichtiger Punkt sein. Wie man das Wrack zur weiteren genauesten Untersuchung ins Tal bekommt, ohne die Spuren des Brandes zu zerstören."

Hinweise, aber noch keine Sicherheit
Bei Untersuchungen im Wiener Labor habe man Hinweise auf Zündquellen gefunden, sagt Edlinger. Ein Ergebnis könne man aber erst bekannt geben, wenn andere Möglichkeiten, wie etwa Reibungswärme oder Elektrokabel in noch nicht untersuchten Bereichen, ausgeschlossen werden können.
Daneben konzentriert sich die Arbeit der Kriminaltechniker auch auf die Frage, was durch die Zündquelle in Brand gesetzt worden ist. Volker Edlinger erklärt: "Durch Reibungswärme könne sich Metall bis zur Rotglut erhitzen."
Dann müsse man die Nähe zu brennbarem Material, wie zum Beispiel Hydraulik-Öl, feststellen. Und das gelinge am besten, wenn man den Waggon aufheben kann und auch die Unterseite, das Fahrgestell, untersuchen kann.
Ergebnis in zwei Wochen?
Edlinger hofft, dass das Wrack der Seilbahn innerhalb einer Woche, längstens aber in eineinhalb Wochen, aus dem Tunnel gebracht und entweder in einer Halle oder im Freien aufgestellt werden kann. Dann dürfte es noch zwei bis drei Tage dauern, bis die Kriminaltechniker ihre Untersuchungen am Wrack abgeschlossen haben und bis möglicherweise ein erstes Ergebnis der Ursache für die Brandkatastrophe vorliegt.

Führerstand aus leicht brennbarem Kunststoff
Der Führerstand der Kapruner Gletscherbahn, bei deren verheerendem Brand 155 Menschen ums Leben kamen, war nicht - wie bisher vermutet - aus schwer brennbarem Material hergestellt, sondern aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Das berichtete Dienstagabend die ZiB1. Als Brandursache wird die Möglichkeit eines elektrischen oder mechanischen Defekts untersucht.

Schon bei 200 Grad Celsius entflammbar
Letzteres sei so vorstellbar, dass "irgendetwas reibt", bis Metallteile bis zur Rotglut erhitzt würden. Falls dann brennbares Material in der Nähe ist, könne das zum Ausbruch eines Feuers führen, so der Leiter der Kriminaltechnischen Zentralstelle (KTZ) des Innenministeriums in Wien, Volker Edlinger. Der Kunststoff des Führerstandes ist bereits bei etwa 200 Grad Celsius entflammbar.
Kriminalexperten, Untersuchungsrichterin und Staatsanwältin besprechen am Mittwoch die weitere Vorgangsweise bei den Ermittlungen zur größten Katastrophe der Zweiten Republik.

Analyse verlagert sich nach Wien
Das Wrack soll für weitere Untersuchungen aus dem Tunnel geholt werden. Bisher wird im Labor nach der Brandursache geforscht. Die Befund-Arbeiten im Tunnel wurden am Freitag abgeschlossen.
Vier KTZ-Mitarbeiter analysieren derzeit die an der Unglücksstelle in Kaprun gezogenen Proben. Nach wie vor geht es vor allem um die Suche nach der technischen Zündquelle, von der der verheerende Brand im Tunnel seinen Ausgang nahm.

Radlager und Bremsen im Visier
Als mögliche Zündquellen gelten Radlager und Bremsen. Und um diese Teile der Seilbahn genau untersuchen zu können, ist es notwendig, das Wrack aus dem Tunnel zu holen, sagt Edlinger.
Für das Treffen der von Kriminaltechnikern, Staatsanwältin und Untersuchungsrichterin prophezeite er: "Das wird bei der Besprechung morgen ein wichtiger Punkt sein. Wie man das Wrack zur weiteren genauesten Untersuchung ins Tal bekommt, ohne die Spuren des Brandes zu zerstören."

Hinweise, aber noch keine Sicherheit
Bei Untersuchungen im Wiener Labor habe man Hinweise auf Zündquellen gefunden, sagt Edlinger. Ein Ergebnis könne man aber erst bekannt geben, wenn andere Möglichkeiten, wie etwa Reibungswärme oder Elektrokabel in noch nicht untersuchten Bereichen, ausgeschlossen werden können. Daneben konzentriert sich die Arbeit der Kriminaltechniker auch auf die Frage, was durch die Zündquelle in Brand gesetzt worden ist. Volker Edlinger erklärt: "Durch Reibungswärme könne sich Metall bis zur Rotglut erhitzen."
Dann müsse man die Nähe zu brennbarem Material, wie zum Beispiel Hydraulik-Öl, feststellen. Und das gelinge am besten, wenn man den Waggon aufheben kann und auch die Unterseite, das Fahrgestell, untersuchen kann.
Ergebnis in zwei Wochen?
Edlinger hofft, dass das Wrack der Seilbahn innerhalb einer Woche, längstens aber in eineinhalb Wochen, aus dem Tunnel gebracht und entweder in einer Halle oder im Freien aufgestellt werden kann. Dann dürfte es noch zwei bis drei Tage dauern, bis die Kriminaltechniker ihre Untersuchungen am Wrack abgeschlossen haben und bis möglicherweise ein erstes Ergebnis der Ursache für die Brandkatastrophe vorliegt.

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