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Kaprun-Richter in NEWS: "Katastrophe verhinderbar"

Richter Manfred Seiss spricht in NEWS über "Schlamperei" "Die Kaprun-Katastrophe hätte verhindert werden können". Zu diesem Schluss kommt der Richter Manfred Seiss in einem Interview in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins NEWS. Der Prozess beginnt am 18. Juni 2002.

Zur Frage, ob die Katastrophe seiner Einschätzung nach verhindert hätte werden können: "Ja, wären nur gewisse Dinge anders passiert, hätte diese Katastrophe verhindert werden können. Es wird niemandem vorgeworfen, dass er den Brand vorsätzlich verschuldet hat. Aber es gilt zu prüfen, ob es nur die Verkettung unglücklicher Umstände war oder doch eine Schlamperei, juristisch gesagt, eine Fahrlässigkeit, als Unfallursache vorliegt".

Zur Problematik, dass alle 16 Angeklagten die Schuld dem jeweils anderen zuschieben: "Es ist leider eine allgemeine Entwicklung, dass sich keiner mehr zu seiner Schuld bekennt. Aber ich kann allen Angehörigen versprechen, dass der Prozess Licht ins Dunkel des Tunnels von Kaprun bringen wird. Was’s wiegt, das hat’s."

Gab es den Versuch einer Intervention?
"Es hat keine Interventionen gegeben, aber ich habe in den vergangenen Wochen sehr viele Besucher in meinem Büro gehabt - so waren etwa alle Verteidiger und viele Privatbeteiligtenvertreter bei mir."

Zur Frage von Haftstrafen:"Theoretisch ist selbstverständlich auch die unbedingte Haftstrafe möglich. Aber es ist für die Anklagebehörde sicherlich nicht leicht, in jedem konkreten Fall eine Fahrlässigkeit nachzuweisen."

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salzburg.orf.at
16. Juni 2002

 

Gletscherbahnen fordern "Gletscherdrachen" zurück
Kurz vor Beginn des Prozesses zum Seilbahn-Unglück von Kaprun am Dienstag fordern die Gletscherbahnen Kaprun nun so rasch wie möglich die intakte Seilbahngarnitur zurück.

Präauer: "Der Zug ist Teil unseres Besitzes"
Der kaufmännische Direktor der Gletscherbahnen Kaprun AG, Peter Präauer, bestätigt die Forderung nach Rückgabe der intakten Seilbahn-Garnitur:

Peter Präauer, kaufmännischer Direktor der Gletscherbahnen Kaprun
"Wir werden den Zug natürlich wieder einfordern, denn er ist Teil unseres Besitzes. Wir haben diesen Antrag bereits gestellt. Es wird jetzt wahrscheinlich von der Dauer des Verfahrens abhängen, wann wir dann wieder Zugriff auf diese Zugsgarnitur haben.

Was mit dieser Garnitur passiert, können wir allerdings erst entscheiden, wenn wir den Zustand des Zuges genau prüfen konnten. Derzeit ist nicht klar, ob wir den Zug überhaupt noch in irgendeiner Form benützen können. Der Tunnel wird jedenfalls in seiner jetzigen Version nicht mehr für den öffentlichen Verkehr eingesetzt werden."

Richter Seiss: "Zug bleibt bis August beschlagnahmt"
Der eine Million Euro teure Gletscherdrache wird derzeit mit den Überresten der zweiten Garnitur - der Kitzsteingams - in einer Halle auf dem Linzer Vöest-Gelände aufbewahrt.

Der Skizug sei ein wichtiges Beweismittel und bleibe mindestens bis nach dem Lokalaugenschein der Anwälte und Privatgutachter im August beschlagnahmt, sagt der Richter im Kaprun-Prozess, Manfred Seiss.

 

Reaktionen:

 

sunstarcdr, vor 0min
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Eine Farce .
corab, vor 40min

 

Eine
corab, vor 1h 2min


Ein Armutszeugnis für den Direktor
notes, vor 2h 25min
Angesichts diesen schrecklichen Unglücks an eine Zugsgarnitur denken - da kann man sich schon vorstellen, dass im Eifer der unersättlichen finanziellen Gier Unglücke passieren.

 

machpiato, vor 2h 9min
Stell dir vor, manche Leute LEBEN von einem Unternehmen. Inzwischen ist viel Zeit vergangen und irgendwann muß der Betrieb wieder weitergehen!

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Salzburger Nachrichten


Kaprun: Fagan will 500 Millionen Euro Schadenersatz

"Entscheidung über Prozess in New York innerhalb der nächsten 30 Tage"

SALZBURG (SN, dpa). Zwei Tage vor Beginn des Strafprozesses in Salzburg um die Brandkatastrophe von Kaprun sieht der umstrittene US-Anwalt Ed Fagan gute Chancen, für die Angehörigen der Opfer in den USA mehr als 500 Millionen Euro Schadenersatz zu erstreiten. "Innerhalb der nächsten 30 Tage wird US-Bundesrichterin Shiva Sheindlin in New York wahrscheinlich die Klage gegen Siemens zulassen", meinte Fagan in der deutschen Zeitung "Bild am Sonntag". Angehörige von US-Bürgern, die am 11. November 2000 unter den 155 Todesopfern des Infernos waren, werfen dem Elektronik-Konzern Siemens vor, die Bergbahn mit mangelhaften elektrischen Installationen ausgerüstet zu haben.

Für den Fall der Zulassung einer Klage für einen Zivilprozess in New York sagte der Anwalt: "Das ist dann der Startschuss für den Beginn der Sammelklagen meiner Mandanten - auch gegen mehr als ein Dutzend weiterer Unternehmen." Eine Klage in den USA sei möglich, da es Amerikaner unter den Opfern gebe und involvierte Unternehmen in den USA ihre Produkte verkaufen.

In Salzburg müssen sich ab Dienstag 16 Angeklagte verantworten. Drei Mitarbeitern der Gletscherbahnen Kaprun AG, drei Beamten des Verkehrsministeriums, TÜV-Mitarbeitern und technischen Angestellten der Seilbahn-Lieferfirmen wird "fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst" zur Last gelegt. Sie alle streiten strafrechtliche Verantwortung ab.

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www.oberoesterreich.com


Fagan will 500 Mio Schadenersatz

Kaprun-Katastrophe: Entscheidung über Prozess in New York innerhalb der nächsten 30 Tage. Zwei Tage vor Beginn des Strafprozesses in Salzburg um die ...

... Brandkatastrophe von Kaprun sieht der US-Anwalt Ed Fagan gute Chancen, für die Angehörigen der Opfer in den USA mehr als 500 Millionen Euro Schadenersatz zu erstreiten. "Innerhalb der nächsten 30 Tage wird US-Bundesrichterin Shiva Sheindlin in New York wahrscheinlich die Klage gegen Siemens zulassen", sagte Fagan der deutschen "Bild am Sonntag". Angehörige von US-Bürgern, die am 11. November 2000 unter den 155 Todesopfern des Infernos waren, werfen dem Elektronik-Konzern Siemens vor, die Bergbahn mit mangelhaften elektrischen Installationen ausgerüstet zu haben.

Fagan vertritt dem Zeitungsbericht zufolge Angehörige von 121 Todesopfern und sieben Überlebende der Katastrophe. Für den Fall der Zulassung einer Klage für einen Zivilprozess in New York sagte der Anwalt: "Das ist dann der Startschuss für den Beginn der Sammelklagen meiner Mandanten - auch gegen mehr als ein Dutzend weiterer Unternehmen." Der mögliche Ausgang des Strafprozesses in Salzburg bedeute für ihn nicht sonderlich viel, denn in den Gutachten stehe genug über Schlampereien. Eine Klage in den USA sei möglich, da es Amerikaner unter den Opfern gebe und involvierte Unternehmen in den USA ihre Produkte verkaufen.

In Salzburg müssen sich ab Dienstag 16 Angeklagte verantworten. Drei Mitarbeitern der Gletscherbahnen Kaprun AG, drei Beamten des Verkehrsministeriums, TÜV- Mitarbeitern und technischen Angestellten der Seilbahn-Lieferfirmen wird "fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst" zur Last gelegt. Sie alle streiten bisher strafrechtliche Verantwortung ab.

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