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16.02.2001

 

Ringe, Schmuckstücke und Brieftaschen der Toten
Das Ergebnis der Brandschutt-Untersuchung nach der Katastrophe von Kaprun liegt nun vor. Die Kriminaltechniker fanden zahlreiche persönliche Gegenstände der Opfer.


Persönliche Erinnerung an Verstorbene
70 Säcke, insgesamt eineinhalb Tonnen, wurden in mühsamer Kleinarbeit von Spezialisten untersucht.
Neben Schmelzmaterial wurden viele persönliche Gegenstände gefunden.

Vieles konnte - nach genauen Plänen zu einzelnen Brandabschnitten im Wrack der Standseilbahn - den schon vor Wochen identifizierten Toten zugeordnet werden. Das ermöglicht die Rückgabe dieser Gegenstände an die Angehörigen der Opfer.

Psychologen sehen darin eine wichtige Maßnahme, um über Erinnerungsstücke die Trauerarbeit der Hinterbliebenen zu unterstützen - damit der ungeheure Schock dieser Katastrophe eines Tages vielleicht doch überwunden werden kann, eine extrem schwierige Herausforderung für jede und jeden Trauernden.

 

Zifferblatt fixiert Moment des Grauens
Kriminaltechniker Reinhold Nimrichter durchsiebte mit sieben Kollegen den Brandschutt auf speziellen Trichtertischen. Die Arbeit der Experten erinnerte Beobachter an archäologische Spurensuche, die ebenfalls mit extremer Genauigkeit erfolgt:

"Wir haben fünf Eheringe, zwei weitere Ringe, zwei Anhänger, Goldketterl, Uhrengehäuse, verschiedene Schlüssel, Schlüsselanhänger, mehrere Fahrzeugschlüssel, verschiedene Münzen, Geldbörserl. Und das Zifferblatt einer Uhr, wo die Zeigerstellung ungefähr 9 Uhr 13 zeigen dürfte."

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