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9. August 2001

 

Kaprun: Fagan will 23 Firmen klagen

Wien/Salzburg - Ed Fagan will im Zusammenhang mit der Brand-Katastrophe von Kaprun bis zu 23 Firmen klagen. Der US-Opfer-Anwalt macht österreichische, deutsche und schweizerische Unternehmen für die angeblich mangelhafte Sicherheitsausstattung des Unglückstunnels mitverantwortlich. Bei der Tunnelkatastrophe kamen im November letzten Jahres 155 Menschen ums Leben.

Umfassendes "Klage-Paket"

Fagan sieht die Verursacher der Tunnelkatastrophe nicht nur in jenen Unternehmen, die an Bau und Ausstattung der 1973 in Betrieb genommenen Bahn beteiligt waren, sondern auch jene, die für die Überprüfung der Sicherheit - zum Beispiel für Belüftung, Beleuchtung und Beschaffenheit von Materialien - zuständig waren und ein einwandfreies Zeugnis ausstellten. Als Mitschuldige habe man auch konkrete zum Teil hochrangige Personen bei Behörden eruiert. Betroffene Firmen sind Intersport Austria GmbH , Thyssen Krupp AG, Bosch Rexroth AG als Rechtsnachfolgerin von Mannesmann, Rexroth, Heitkamp Inc., aber auch Prüfunternehmen wie der TÜV Österreich, TÜV Rheinland und TÜV International.

Fagan verlangt Forstigner-Bericht

An Verkehrsministerin Monika Forstinger richtete der US-Opfer-Anwalt die Aufforderung, den nach der Kaprun-Katastrophe erstellten Bericht über Tunnelsicherheit zur Gänze zu veröffentlichen. Aktueller Anlass für die Forderung des US-Anwalts sind die beiden Verkehrsunfälle in Gleinalm- und Ambergtunnel am Montag und Mittwoch dieser Woche, bei denen insgesamt acht Menschen starben. Fagan ortet Parallelen zwischen Gleinalmtunnel und Kaprun: Hier wie dort habe nicht ausreichende Belüftung zum Tod der Opfer geführt.

apa/ps

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